Die Vielfalt an nachhaltigen Fondsprodukten ist groß und die Unterschiede zwischen ihnen sind nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Deshalb finden Sie an dieser Stelle eine breitgefächerte, aber kompakte Übersicht:
Nachhaltige Aktienfonds: Mit einer Anlage in einen Fonds, der mit Aktien börsendotierter Unternehmen handelt, fließt Ihr Anlagebetrag nicht direkt in die jeweiligen Unternehmen, sondern an den Vorbesitzer Ihrer Anteile. Somit können Sie die Nachhaltigkeit eines Fonds beziehungsweise der darin enthaltenen Unternehmen überwiegend indirekt unterstützen. Mit einer größeren Anzahl von Anlagen steigt der Börsenkurs und damit auch der Wert der jeweiligen Unternehmen. So können Sie implizit zum Beispiel die Kreditwürdigkeit des Unternehmens steigern, um die Umsetzung nachhaltiger Projekte zu erleichtern. Damit haben Sie zwar als einzelner Kleinanleger keinen signifikanten Einfluss auf die Zielrichtung des Unternehmens, aber: Je mehr Anleger*innen sich zusammentun, desto stärker können Sie darauf einwirken, in welche Bereiche das vorhandene Kapital tatsächlich investiert wird.
Grüne Bonds (Rentenfonds): Diese Art der Geldanlage funktioniert wie eine klassische Anleihe, es wird also vom Fonds Geld an Länder oder Unternehmen verliehen, die dafür Zinsen zahlen. Dabei kommt es darauf an, dass die Anleihe für nachhaltige Zwecke genutzt wird beziehungsweise nicht-nachhaltige Branchen und Praktiken ausgeschlossen werden. Dabei spielen in der Auswahl beziehungsweise dem Ausschluss von Unternehmen oft ESG-Kriterien eine Rolle. Während es sich bei Grünen Bonds um einzelne Wertpapiere handelt, umfasst ein nachhaltiger Rentenfonds eine Vielzahl solcher Papiere.
Nachhaltige Offene Immobilienfonds: Die Funktionsweise eines nachhaltigen Immobilienfonds basiert auf der Investition des Fondsvermögens in nachhaltige Wohnanlagen und bezahlbaren Wohnraum oder in die Umstellung des Immobilienportfolios auf Ökostrom. Um die Nachhaltigkeit solcher Immobilien nachweisen zu können, werden in ihrer Erbauung, ihrem Betrieb oder ihrer Verwaltung bestimmte ESG-Kriterien angelegt.
Nachhaltige Mischfonds: Fonds dieser Anlageart gestalten ihr Portfolio mit Anlageobjekten aus unterschiedlichen Kategorien, zum Beispiel Aktien, Anleihen oder auch anderen Fonds. Mischfonds sind darauf ausgelegt, riskantere Produkte mit risikoärmeren zu kombinieren. So können die Renditechancen riskanterer Anlagen mit den regelmäßigen Erträgen stabiler Produkte in einem Fonds kombiniert werden und sich gegenseitig stabilisieren beziehungsweise ausgleichen. Bei nachhaltigen Mischfonds spielen auch wieder ESG-Kriterien in der Gestaltung des Fonds-Portfolios eine entscheidende Rolle.
Nachhaltige Dachfonds: Hier investiert ein Fonds in mehrere Investmentfonds gleichzeitig und versammelt so eine größere Anzahl an Investments unter einem Dach. Durch die Streuung verringert sich zwar das Risiko, gleichzeitig nimmt aber die Anzahl an Unternehmen und Projekten zu. Damit wird es auch schwieriger, den Überblick über die einzelnen Projekte und deren nachhaltige Ziele und Techniken zu bewahren.
ESG-ETFs: Die Auswahl der einzelnen, im ESG-ETF enthaltenen Anlageobjekte richtet sich, wie der Name schon sagt, nach den ESG-Kriterien Umwelt (Environment), Soziales (Social), Unternehmensführung (Governance). Das geschieht entweder passiv, zum Beispiel über den Ausschluss von Unternehmen, oder aktiv über Fondsmanager, Experten und Analysten. Diese sind zwar oft teurer, doch wird hier oft auch ein höherer Nachhaltigkeitsanspruch berücksichtigt. Eine tatsächlich messbare Wirkung der eigenen Geldanlage bieten ESG-ETFs allerdings nicht. Wer also besonderen Wert auf Transparenz und Nachweisbarkeit legt, für den kann es sich lohnen, einen genaueren Blick auf Impact Fonds zu werfen.
Nachhaltige Themenfonds: Die Gestaltung des Portfolios und die entsprechende Auswahl der Anlageobjekte geschieht bei Themenfonds mit Blick auf konkrete Aspekte, zum Beispiel auf erneuerbare Energien, Solaranlagen oder Waldaufforstungsprojekte.
Impact Fonds: Unter den nachhaltigen Geldanlagen sind Impact Fonds diejenigen, die ihre Ziele und deren Umsetzung nicht nur transparent, sondern vor allem messbar machen. Denn zusätzlich zu der Berücksichtigung von ESG-Kriterien geht es bei Impact Fonds darum, konkrete Ziele festzulegen und deren Erreichung für die Anleger*innen sicht- und nachweisbar zu gestalten. Dabei fließt das Fondsvermögen in die Realwirtschaft und stellt so sicher, dass das Anlagekapital in konkreten Projekten zum Einsatz kommt und somit einen echten Impact hervorruft.