Geldanlage Solarfonds Was Sie bei der Investition in Solarenergie zu beachten haben

19.12.2023 12 Minuten Lesezeit

klimaVest: Solarpanel Grafik für den Solarfonds Teaser

Verschiedene Anlageprodukte, ihre Eigenschaften sowie wichtige Zahlen und Fakten rund um das Investment in Solarenergie.

Inhalt

Das Wichtigste in Kürze:

  • Mit Solarfonds wird das gesammelte Kapital vieler Anleger:innen in eine oder mehrere Solaranlagen investiert. So können sich Privatanleger:innen am Sektor Erneuerbare Energien beteiligen, ohne über eine eigene Solaranlage zu verfügen.
  • Dank meist langfristiger Abnahmeverträge können die Renditen von Solarfonds genau kalkuliert werden; damit haben auch Anleger:innen die Chance, an den häufig langfristig stabilen Erträgen der Solaranlagen teilzuhaben.
  • Während Offene Solarfonds meist an der Börse und damit tagesaktuell gehandelt werden können, zeichnen sich Geschlossene Solarfonds häufig durch lange Laufzeiten sowie deutlich höhere Risikoerwartungen aus.
  • Achten Sie vor Ihrer Anlageentscheidung stets darauf, dass die Rahmenbedingungen der jeweiligen Geldanlage zu Ihrer individuellen Situation passen. So vermeiden Sie, frühzeitig auf Ihren Anlagebetrag zugreifen und dafür hohe Gebühren zahlen zu müssen.
  • Als Privatanleger:in haben Sie neben klassischen Solarfonds zahlreiche Möglichkeiten, um in Solarenergie zu investieren – zum Beispiel mit Impact Fonds, Solaraktienfonds oder Crowdinvesting. 

Klimafreundlich und stabil: Anbieter versprechen Anleger:innen sonnige Aussichten für ihre Rendite mit Investitionen in Solarenergie. Erneuerbare Energien zu fördern, scheint dabei vielen attraktiv. Wie sind Solar-Investments im Spektrum der nachhaltigen Geldanlagen einzuordnen? 

Deutschland gehört zu den Ländern in dem die Anzahl installierter Solaranlagen Jahr für Jahr deutlich zunimmt. Doch nicht jeder hat ein eigenes Dach oder eine Fläche, um selbst ein kleines Kraftwerk zu bauen. Viele Anleger:innen fragen sich daher, wie sie dennoch von der Energiewende profitieren können. 

Daher steigt die Zahl und Vielfalt der Angebote für Solar-Investments. Das macht es für Privatanleger:innen unübersichtlich, zumal die Transparenz oft zu wünschen übriglässt: In welche Werte investiert man genau? Welche Renditen sind realistisch? Wie sicher ist die Anlage? Und was ist wirklich saubere Energie? 

Dieser Beitrag beleuchtet die Chancen und Risiken von Solarfonds. Er gibt Klarheit darüber, wie Sonnenenergiefonds funktionieren und welche Alternativen es gibt, um in die Kraft der Sonne zu investieren.

Solarfonds: Alles was Sie wissen müssen, wenn Sie in Solarenergie investieren

Wie Solarenergie funktioniert

Bei der Photovoltaik (PV) wird eintreffendes Sonnenlicht direkt in Strom umgewandelt. PV-Anlagen sind besonders in Europa beliebt. Um die Kraft der Sonne in nutzbare Energie umzuwandeln, braucht es drei Dinge:

  1. Solarzellen, die sich zu Modulen und ganzen Photovoltaik -Anlagen zusammensetzen lassen – und eine geeignete Fläche dafür,
  2. das Stromnetz, das die erzeugte Gleichstrom-Energie mit Hilfe von Wechselrichtern aufnimmt und transportiert,
  3. Sonneneinstrahlung, die auch bei Wolken eintrifft, jedoch nicht nachts, bei Schnee und anhaltend finsterem Wetter

Bei der Solarthermie wird die Wärme des Sonnenlichts gebündelt, um ein Trägermedium (z.B. Luft, Öl oder Wasser) zu erhitzen und damit eine Turbine zur Stromerzeugung anzutreiben. Die thermische Umwandlung lohnt sich eher in Regionen mit viel Sonne und wenig Wolken, wie den Wüsten Afrikas.

In Solarparks investieren: Geld verdienen und das Portfolio diversifizieren

Viele Länder fördern die Produktion von Solarenergie finanziell. In Deutschland sorgt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) seit 2002 dafür, dass Strom aus regenerativen Quellen einen Vorrang bei der Einspeisung ins Netz genießt und die Produzenten eine Vergütung pro eingespeister Kilowattstunde (kWh) erhalten. 

So ist es sowohl für private Hausbesitzer:innen mit Dachfläche als auch Projektentwickler von Solarparks interessant geworden, in Photovoltaik zu investieren. Die Einspeisevergütung ist zwar in den letzten Jahren gesunken, hält ein Investment in erneuerbare Energien aber weiterhin attraktiv. 

Nicht nur das Konto, auch das Klima freut sich: Jede mit Photovoltaik erzeugte kWh vermeidet den Ausstoß von 615 g Treibhausgasemissionen, der sonst im durchschnittlichen deutschen Strommix mit seinem hohen Anteil an fossilen Energien wie Öl, Kohle und Gas entstanden wäre. Bei einer Stromproduktion von 490 TWh in Deutschland macht das viel aus. Die Nutzung von Photovoltaik und Solarthermie in Deutschland sparte netto 35,9 Mio. Tonnen Treibhausgasemissionen im Jahr 2021 ein.¹ So trägt jeder investierte Euro zum Klimaschutz bei. 

klimaVest: Die Grafik vergleicht den Strommix in Deutschland von 2015 und 2021.

Was ist ein Solarfonds?

Mit Solarfonds können Anleger:innen auch ohne eigene Solaranlage in Photovoltaik investieren. Bei dieser Form der ökologischen Geldanlage finanzieren mehrere Privatpersonen und Unternehmen i.d.R. gemeinsam einen Solarpark. Meist stehen die Module auf einer größeren Fläche und werden als ein Kraftwerk ans Netz angeschlossen. Ein eigenes Grundstück oder Dach brauchen Einzelanleger:innen also nicht, um eine Beteiligung an Solarparks zu realisieren. 

Eine Geldanlage in Solarfonds fließt in die Errichtung und den Betrieb mehrerer Solaranlagen, die sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern stehen können. Über die Einspeisevergütung und den Verkauf von Strom lässt sich eine Rendite generieren. Diese kommt besonders dann zum Tragen, wenn die Solarkraftwerke groß sind und eine lange Laufzeit haben – also durch Skaleneffekte und langfristige Investments.

Geschlossene und offene Solarfonds

Geschlossene Solarfonds werden bei ihrer Auflage zunächst geöffnet: Privatpersonen und Unternehmen können ihr Geld in einem festgelegten Platzierungszeitraum („Zeichnungsphase“) zusammenlegen. Mit ihrer direkten unternehmerischen Beteiligung an Solarparks erwerben die Anleger:innen dabei Anteile. Das sind oft Kommanditanteile an einer gemeinsamen Gesellschaft, die in der Rechtsform der GmbH & Co. KG organisiert ist (Kommanditgesellschaft mit beschränkter Haftung). 

Auch viele Bürgersolarparks sind so organisiert: Anleger:innen werden zu Kommanditist:innen. Sobald mit den Einzelinvestments der Investoren eine bestimmte Eigenkapitalquote erreicht ist und das geplante Solarkraftwerk damit voll finanziert ist, wird der Fonds geschlossen. Weitere Einlagen sind in so einem geschlossenen Fonds nicht mehr nötig und möglich. 

Geschlossene Fonds werden den Alternativen Investmentfonds (AIF) zugeordnet; die Anteile lassen sich nicht an der Börse handeln. Dadurch ist die Kapitalanlage weniger spekulativ, aber auch weniger flexibel, falls Anleger:innen ihr Geld vor der vertraglich festgelegten, meist langfristigen Haltedauer zurückhaben wollen. 

Offene Solarfonds werden dagegen als Investmentfonds an der Börse gehandelt. Wer über einen Offenen Solarfonds in Solarenergie investiert, kann seine Anteile täglich kaufen und verkaufen. 

Hier investieren Anleger:innen nicht gezielt in den Bau und Betrieb bestimmter Projekte wie Solarparks, sondern in Aktien von Unternehmen, die in der Solarbranche aktiv sind. Dazu gehören Hersteller von Solarzellen, Solarmodulen und Wechselrichtern, Berater, Dienstleister, sowie Solaranlagenbauer und -betreiber. Weil die Aktienkurse im Wert schwanken können, empfiehlt sich trotz der täglichen Handelbarkeit eine Haltedauer von acht bis zehn Jahren.  

Der Einfluss auf nachhaltige Projekte ist bei dieser Form des Investments eher indirekt. Denn wer ein solches börsengehandeltes Wertpapier kauft, lässt meist kein Geld von der Finanz- in die Realwirtschaft fließen, sondern zum Vorbesitzer der Anteilsscheine.

Steigt der Börsenkurs, können die Unternehmen im Portfolio des Fonds durch ihren dann höheren Wert leichter Kredite von Banken erhalten. Ob sie damit aber wirklich nachhaltige Projekte und Geschäftsmodelle innerhalb der Firma finanzieren, bleibt ihnen überlassen – Anleger:innen erhalten darüber keine Transparenz

Hinzu halten Sie auch alle gängigen Risiken von Börsen-Investments weiter im Portfolio.

Die Chancen & Vorteile von Solarfonds

Wer sich direkt an Bau und Betrieb eines Sonnenkraftwerks beteiligt, investiert damit in Sachwerte. Wenn Sie sich dafür entscheiden, werden Sie Unternehmer:in und Miteigentümer:in von Solarparks und tragen aktiv zur Energiewende bei. 

Photovoltaik liefert sauberen Strom ohne Treibhausgas-Emissionen im Betrieb – bei immer weiter fallenden Kosten. Mittags sind Strombedarf und Strompreise in der Regel am höchsten: Genau dann, wenn die Sonne am stärksten scheint. Die Leistungsspitzen der Solaranlagen fallen somit meist mit den Bedarfsspitzen des Stromnetzes zusammen. 

Insgesamt wird die Nachfrage nach Strom steigen – und der Bedarf an grüner Energie ganz besonders. Deutschland hat sowohl den Ausstieg aus der Atomkraft als auch aus der Kohleenergie beschlossen. Erneuerbare Energien sollen die Lücke füllen. Auch andere Länder setzen zunehmend auf eine Energieerzeugung aus regenerativen Quellen, um z.B. unabhängiger von teuren Ölimporten und Dieselgeneratoren zu werden.

Die Rendite von Solarfonds

Die Rendite von Solarparks und damit auch von Solarfonds lässt sich sehr gut kalkulieren: Die staatlich garantierte Einspeisevergütung für Solarstrom ermöglicht Prognosen, die relativ zuverlässig sind. Über eine Laufzeit von 20 Jahren wird ein fixer Betrag pro Kilowattstunde vergütet. 

Für stabile Einnahmen sorgt zudem die Tatsache, dass jährliche Schwankungen der solaren Einstrahlung eher niedrig ausfallen – die Stromerträge lassen sich damit gut vorhersagen.  

Grüne Geldanlagen in Solarenergie sind als Sachwerte weitgehend unabhängig von Kapitalmarktschwankungen, Inflation, Wechselkursrisiken oder Konjunkturzyklen, zumal die erzeugte Energie vorrangig ins Netz eingespeist werden kann und somit immer ihren Weg zum Strommarkt findet. Die ausgereifte Technik ist beherrschbar und zuverlässig, wodurch Wartungsaufwand und Versicherungsbeiträge gering ausfallen. 

Mit all diesen Grundlagen für eine Kalkulation können Fondsgesellschaften relativ verlässliche Renditepläne aufstellen. Als Beimischung in einem diversifizierten Portfolio eignen sich Solarfonds damit durchaus. 

Eine Beteiligung an einem Solarfonds bietet zwar gute Renditechancen, aber eben auch ein nicht zu verachtendes unternehmerisches Risiko.

Die Risiken von Solarfonds

Wer mit einem geschlossenen Solarfonds in Solaranlagen investieren möchte, geht damit ein unternehmerisches Wagnis ein.  

Zu den möglichen Risikofaktoren von Solarfonds gehören: 

Mögliche Risikofaktoren von Solarfonds

Totalverlust

Die Geldanlage in einen Solarfonds, der in einen oder mehrere Solarparks investiert, ist in der Regel eine unternehmerische Direktbeteiligung. Entsprechend sind die Miteigentümer sowohl an möglichen Chancen als auch Risiken beteiligt. Das kann bis zum kompletten Ausfall des eingesetzten Kapitals führen. 

Nachschusspflicht

Manche Beteiligungsformen sehen vor, dass die Investoren als Unternehmer auch Kapital aus ihrem Privatvermögen „nachschießen“ müssen, wenn das Projekt nicht gut läuft – etwa, wenn ungeplant in neue Technik investiert werden muss.

Lange Kapitalbindung 

Geschlossene Fonds ermöglichen keinen Verkauf der Anteile vor Ende der festgelegten Laufzeit, die meist bei acht bis zwölf Jahren liegt. Manchmal ist eine Veräußerung über den Zweitmarkt möglich, doch kann es hier zu hohen Verlusten kommen.

Absenkung staatlicher Förderung 

In der Tagespolitik hatten es die erneuerbaren Energien nicht immer leicht. In der Vergangenheit kam es vor, dass Staaten die Einspeisevergütung senkten, was wiederum – teilweise auch rückwirkend – zu Ertragsverlusten führte.

Mittlerweile haben sich erneuerbare Energien dank langjähriger Abnahmeverträge und stabiler Erträge jedoch einen festen Platz in der hiesigen Stromwirtschaft gesichert. Damit nimmt das Risiko der Förderungsabsenkung von Jahr zu Jahr stetig ab. 

Technik

In einzelnen Projekten kann es zu technischen Problemen oder Verzögerungen bei der Beschaffung kommen. So gab es schon einmal Phasen, in denen das für Solarzellen nötige Silizium knapp war oder es zu Engpässen bei Komponenten wie Transistoren kam. Dadurch kann sich die Inbetriebnahme der Anlage verzögern, was zum Ertragsausfall führt.  

Wetter / Naturgewalten 

Nicht kalkulierte Wetterphänomene und Naturkatastrophen wie Stürme, Überflutungen und Erdbeben oder einfach niedrige Sonneneinstrahlung können die erwartete Rendite von Solarparks schmälern. 

Transparenz / Management / Unzuverlässige Fondsmanager bzw. Betreiber

Fehlende Transparenz der Angebote und schlechtes Management der Projekte können zum Problem werden. Sind die Prospekte wenig aussagekräftig, die Fondsmanager unzuverlässig, die Betreiber unerfahren oder die Berichte über die Entwicklung der Anlagen unvollständig, haben Anleger:innen es schwer, ihr Investment in Solarenergie auf Sicherheit, Rentabilität und Klimaschutzbeitrag zu prüfen. 

Währungsrisiken

Bei einer Investition in ausländische Fonds außerhalb der Eurozone kann die Schwankung des Wechselkurses ein Risiko darstellen.

Politische Risiken 

Insbesondere bei Solarfonds, die in außereuropäische Solarparks investieren, kann die politisch oder gesetzlich undurchsichtige Situation zu Schwierigkeiten führen. Dazu gehören eine instabile Lage durch innere Konflikte oder Kriege, Änderungen im Rechtssystem oder auch Hürden der Bürokratie.

Im Vergleich zu anderen geschlossenen Fonds ist ein Investment in Solarfonds verhältnismäßig weniger risikoreich. Dennoch können die genannten Risiken in der Summe dazu führen, dass Anleger:innen ihr Geld verlieren und geringe Aussichten auf Schadensersatzansprüche haben.

Auch offene Solarfonds, die an der Börse gehandelt werden, bergen Risiken. Der solare Aktienmarkt machte negative Schlagzeilen durch die Konkurse oder Kurs-Crashs von einzelnen Herstellern von Solarmodulen. 

Checkliste: Welche Fragen man bei Solarfonds stellen sollte

Im Verkaufsprospekt von Fonds finden sich Informationen zu wirtschaftlichen Daten wie Investitionsvolumen, Laufzeit und Ertragsaussichten, aber auch zu technischen Daten wie Kapazität und Leistung der Solaranlagen.

Wenn Sie sich mit Solarfonds beschäftigen, empfiehlt es sich folgende Fragen zu prüfen:

Checkliste: Ihr Investment in Solarfonds

Wie langfristig ist die Geldanlage? 

In der Regel ist eine Investition in Solarfonds auf mindestens acht Jahre, manchmal auch 30 Jahre angelegt. Prüfen Sie, ob Sie so lange auf das Geld verzichten können. Ein früherer Verkauf der Solarpark-Beteiligung ist oft nicht möglich oder nur mit hohen Einbußen. 

Was beinhaltet die Kalkulation? 

Welche Erträge und Renditen des Solar-Investments werden prognostiziert? Gibt es Zusatzkosten (z.B. Ausgabeaufschlag / Agio, Gebühren für Konzept, Vertrieb, Wartung, Reparatur, Stilllegung)? 

Werden die Standorte der geplanten Solaranlagen benannt? 

Solarfonds mit Blindpools benennen die genauen Standorte nicht, was es Ihnen erschwert, die Erfolgsaussichten einzuschätzen – sei es mit Blick auf Sonneneinstrahlungszeit, Naturkatastrophen oder auch auf politische Risiken wie Unruhen oder Enteignungen. 

Was kann zu Stromertragseinbußen führen? 

Faktoren, die zu niedrigeren Erträgen führen können, sollten Sie genauer analysieren. Welche Qualität haben die geplanten Anlagen? Wie stark und wie häufig wichen in der Vergangenheit die prognostizierten und die eingetretenen Werte von Sonneneinstrahlungsmenge und -intensität voneinander ab? 

Welche Ertragssicherung besteht? 

Deutschland und viele andere Staaten garantieren eine gesetzlich geregelte Einspeisevergütung. Ob sie für alle Länder im angebotenen Fonds besteht, ist zu prüfen. Garantien und Versicherungen sollten zudem dafür sorgen, dass Einnahmen auch bei technischen Ausfällen der Anlagen oder Verzögerungen bei der Inbetriebnahme fließen. 

Was lässt sich über das Fondsmanagement herausfinden? 

Informationen über die Fondsgesellschaft können aufschlussreich sein – z.B. ihre Erfahrungen mit erfolgreichen oder auch weniger erfolgreichen Projekten im Bereich erneuerbarer Energien.  

Wie ist die Finanzierungsquote zu bewerten? 

Zu welchem Anteil ist das Projekt mit Fremdmitteln finanziert? Je mehr Zusagen von Fremdkapitalgebern bereits bestehen, desto höher erscheint ihr Vertrauen in den Erfolg des Projekts – das kann ein gutes Zeichen sein.

Zwischenfazit: Solarfonds: Eine riskante Anlageform für Privatanleger:innen

Wer mit einem Solarfonds in Solarenergie investieren möchte, geht ein unternehmerisches Investment ein, das durch seine langen Laufzeiten und den möglichen Totalverlust nicht sehr attraktiv für sicherheitsorientierte Anleger:innen erscheint. Auch braucht es Wissen, um potenzielle Investments gründlich zu prüfen. 

Doch grundsätzlich ist Sonnenstrom eine nachhaltige Form der Energiegewinnung. Längst werden erneuerbare Energien nicht mehr als „alternative Energien“ bezeichnet, da vielmehr die Energiewende selbst alternativlos erscheint: Mit Blick auf Klimawandel und Naturverlust gehört der sauberen Solarenergie die Zukunft. Für Anleger:innen braucht es daher mehr und andere Möglichkeiten, nachhaltig zu investieren.

Alternativen – wie Sie sich an Solarparks beteiligen und in Solarenergie investieren können

Wie bei anderen Geldanlagen haben auch die verschiedenen Formen von Investments in Solaranlagen Vor- und Nachteile, die Anleger:innen für ihren Einzelfall bewerten müssen.

Solaraktienfonds

In einem Solaraktienfonds werden die Anteile an verschiedenen Unternehmen der Solarbranche zu einem Fonds gebündelt. In einem solchen Themenfonds ist das Risiko stärker gestreut als bei der Investition in Einzelaktien. 

Bei aktiv gemanagten Aktienfonds übernehmen Fondsmanager die Auswahl und Gewichtung der Aktien. Das spart Anleger:innen Zeit, wird aber auch mit entsprechenden Gebühren vergütet. Auf den direkten Ausbau von Solarparks und weiteren erneuerbaren Energieträgern hat man mit dieser Anlageform keinen Einfluss.

Impact Fonds

Themenfonds im Bereich erneuerbare Energien können auch als Impact Fonds auftreten, die sich doppelt lohnen. Das englische Wort „Impact“ steht dabei für Wirkung: Die Fonds zielen auf ein wirkungsorientiertes Investieren, wobei die Geldanlage nicht nur – wie bei Aktien oder vielen Finanzmarktfonds – in Finanzprodukte fließt, sondern in konkrete Projekte mit ökologischen Zielen und nachweisbaren Ergebnissen. 

So wird z.B. für die Solarparks im Portfolio eines Impact Fonds ein konkretes CO₂-Einspar-Ziel benannt. Auf diese Weise verbinden Impact Investments finanzielle Rendite mit einer messbaren Nachhaltigkeitsleistung. Sie orientieren sich an den Sustainable Development Goals (SDGs), also den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. 

Doch der Nutzen geht für die Anleger:innen weit über das „grüne Gewissen“ hinaus: Impact Fonds kombinieren die konkrete mögliche Wirkung und mögliche Ertragskraft eines Direktinvestments mit der Risikostreuung eines Fonds

Ist ein solches Produkt zudem als offener Fonds strukturiert, haben Anleger:innen zusätzlich den Vorteil einer flexibleren Veräußerungsmöglichkeit, was bei klassischen Solarfonds mit Direktbeteiligung nicht gegeben ist. Durch die börsentägliche Handelbarkeit sind auch lange Laufzeiten der Assets wie Solarparks, Windkraftanlagen und Biomasse-Kraftwerke kein Problem mehr. Im Gegenteil – gerade ihre Zukunftsstärke macht das Investment interessant.

Solaranleihen

Mit Anleihen erhalten Solarunternehmen Kredite von Anleger:innen und zahlen ihnen im Gegenzug einen festgelegten Zinssatz. Diese regelmäßigen Ausschüttungen bietet Planungssicherheit

Andererseits hat man als Fremdkapitalgeber weniger Transparenz über die Entwicklung der Anlage. Ein Markt zum Handeln von Anleihen ist häufig nicht vorhanden, sodass das Finanzinstrument relativ unflexibel ist.

Crowdinvesting in Solarenergie

Beim Crowdinvesting beteiligen sich viele Anleger:innen („Crowd“) finanziell an einem Projekt – z.B. am Aufbau eines Solarparks. Die Rendite wird meist als Zinsen ausgezahlt. Oft kann man bereits mit kleinen Beträgen ab 100 Euro über Online-Plattformen investieren. Die Verträge zwischen Projektunternehmen und Anleger:in sind häufig als Genussscheine oder Nachrangdarlehen organisiert. 

In einem Genussschein sind Genussrechte verbrieft: Das Wertpapier berechtigt die Anleger:innen zur Teilhabe an Gewinnen und Erlösen bei der Auflösung eines Unternehmens (Liquidation). Solche Verträge können sehr unterschiedlich ausgestaltet sein bezüglich Zinsen, Gewinnausschüttung, Rückzahlung und Rechten. Ein Mitspracherecht ist nicht vorgesehen und bei Insolvenz sind Genussrechtsinhaber erst nach allen anderen Gläubigern an der Reihe. 

Bei Nachrangdarlehen erhalten Anleger:innen relativ hohe Zinsen auf den Kredit, den sie dem Solarprojekt bzw. Unternehmen gewähren. Demgegenüber stehen allerdings relativ hohe Risiken – im Falle einer Insolvenz werden die Anleger:innen nachrangig zu allen anderen Gläubigern bedient.

Genossenschaften

In einer Genossenschaft werden Anleger:innen durch ihre Einlage Mitunternehmer bzw. Miteigentümer. Oft sind diese Unternehmen sehr regional verwurzelt. Jedes Mitglied hat ein Mitspracherecht, unabhängig von der Höhe der Investitionssumme. Das hat Vorteile (demokratische Anlageform), aber kann auch zu langwierigeren Abstimmungsprozessen führen. Ein erfahrenes Management-Team ist auch hier das A und O.

In Solaranlagen investieren: Eigenbedarf decken

Eine weitere Möglichkeit, wie Sie Geld in Solarenergie anlegen können, sind Investments in Solaranlagen für den eigenen Bedarf. Mit Photovoltaik-Anlagen bauen Sie zwar nicht aktiv Vermögen auf, aber Sie können Ihre Kostenseite optimieren.

Behalten Sie dabei die Anschaffungskosten im Blick: Übliche PV-Anlagen auf dem Einfamilienhaus haben eine Größe von 8-15 kWp und amortisieren sich ca. nach 9 bis 11 Jahren. Wenn Sie sich zudem für einen Stromspeicher entscheiden, steigt der Amortisationszeitraum auf durchschnittlich 10-15 Jahre. Doch dafür sparen Sie am Ende auch entsprechend mehr Stromkosten. 

Fazit: Es gibt sinnvolle Alternativen zu Solarfonds, um in Solarenergie zu investieren

Klassische Solarfonds mit Direktbeteiligung an Solarparks sind nicht der einzige Weg, um in Solarenergie zu investieren – und häufig auch nicht der sicherste bzw. rentabelste.

Wer komplett auf Nummer sicher gehen will und wenig Renditeerwartungen hat, bleibt lieber bei Sparbriefen oder Festgeldangeboten der Bank, die teilweise anbieten, einen Teil ihres Portfolios mit Krediten an Projekte zum Ausbau erneuerbarer Energien zu gestalten.

Wem regionale Nähe besonders wichtig ist, der kann sich als Mitglied in einer Genossenschaft (unternehmerisch) einbringen. Menschen, denen die Schwankungen am Aktienmarkt nichts ausmachen, können sich an börsengehandelten Solarfonds beteiligen. Will man aber direkt messbaren Impact für das Klima generieren, ist der Aktienhandel weniger attraktiv. 

Wer grundsätzlich an die Zukunft und Notwendigkeit erneuerbarer Energien glaubt, doch nicht zuletzt im eigenen Portfolio eine nachhaltige Stabilität erreichen möchte, ist mit Impact Fonds am besten beraten. 

Sie sind mit verschiedenen Arten regenerativer Energiegewinnung besser diversifiziert, werden von erfahrenen Experten verwaltet und können so eine gute Balance von Sicherheit und Rendite erreichen. 

Wichtig ist die Streuung des Risikos: Alles auf eine Karte – z.B. nur Solar-Investments – zu setzen, kann riskant sein. Eine Diversifizierung des Portfolios lässt sich durch die Verteilung der Anlagesumme auf andere Themen erreichen, etwa mit Investments in weitere Energie-Infrastruktur wie z.B. Windkraft. Informationen zu den Vor- und Nachteilen von Windkraftinvestments finden Sie in diesem Artikel.

Fakten zu Solarenergie

- 43 % CO₂

Durch den Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien sank der CO2-Emissionsfaktor im deutschen Strommix in knapp 30 Jahren um circa 43 % - von 846 g CO2 pro kWh (1990) auf 485 g CO2 pro kWh (2021).²

- 35,9 Mio. Tonnen CO₂ 

Die Nutzung von Photovoltaik und Solarthermie sparte im Jahr 2021 in Deutschland circa 35,9 Mio. Tonnen Treibhausgasemissionen ein¹.

9,9 % Stromanteil 

Im Jahr 2020 trug die Stromerzeugung durch Photovoltaik etwa 9,9 % zur Netto-Stromproduktion in Deutschland bei: Das macht circa 50 der insgesamt 490 TWh.⁴

Treibhausgas-Emissionen bei der Stromproduktion durch verschiedene Energieträger

Treibhausgas-Emissionen bei der Stromproduktion durch verschiedene Energieträger

in CO2-Äquivalenten g/kWh  


Häufige Fragen zum Thema Investieren in Solarenergie

Was ist ein Solarfonds?

Über einen Solarfonds wird das Kapital vieler Anleger:innen in eine oder mehrere Solaranlagen investiert. So können sich Privatanleger:innen am Sektor Erneuerbare Energien beteiligen. Wegen überwiegend langfristiger Abnahmeverträge des Solarstroms kann die Rendite meist recht genau kalkuliert werden.

Wie kann man in Solar investieren?

Über den Kauf von Anteilen eines Solarfonds, der das Geld wiederum in Solaranlagen investiert. Weitere Solar-Investment-Möglichkeiten sind der Kauf von Solaranleihen, Solaraktienfonds, Impactfonds sowie Crowdfunding und Genossenschaften. Zudem kann auch in eine Solaranlage für den Eigenbedarf investiert werden. 

Sollte man jetzt in Photovolatik investieren?

Investments in Photovoltaik gelten als zukunftsträchtig, denn die Nachfrage nach Strom und nach grüner Energie wird weiter steigen. Insbesondere der Kauf von Anteilen von Solarfonds bietet eine vergleichsweise stabile Rendite – wenngleich es natürlich auch hier Risiken gibt.

Sind Solarinvestments rentabel?

Ja, die Investments sind in der Regel so angelegt, dass sie eine recht stabile Rendite erzielen. Grüne Geldanlagen in Solarenergie sind als Sachwerte auch weitgehend unabhängig von Kapitalmarktschwankungen, Inflation, Wechselkursrisiken oder Konjunkturzyklen.

Sind Solarinvestments riskant?

Investments in Solarenergie bieten eine vergleichsweise stabile Rendite und sind weitgehend unabhängig von Kapitalmarktschwankungen und Konjunkturzyklen. Zugleich bergen Solarinvestments auch Risiken, darunter insbesondere bei geschlossenen Solarfonds, die lange Kapitalbindung, mögliche Managementfehler und politische Unsicherheiten einschließen.